Der Spreewald

aus unserer Region


Die letzte Eiszeit, die Weichselkaltzeit vor rund 20.000 Jahren, sowie nacheiszeitliche Moorbildungs und Sedimentationsprozesse prägten die Bodenverhältnisse in der Spreeaue. Für die Ausbildung der Vegetationsgesellschaften sind vor allem relief- und substratbedingte Unterschiede der Bodenfeuchte entscheidend. So findet man im SpreeWALD ausgedehnte Niedermoorbereiche mit hohem Grundwasserstand.


Besonders entlang größerer Fließe konzentrieren sich Ablagerungen von lehmig-sandigen Auensedimenten. Im östlichen Oberspreewald wie auch im Unterspreewald durchragen gelegentlich Talsandinseln, sogenannte Kaupen, die Niedermoorauflage. Vielfältig wie die Standortformen sind die Waldtypen. In den feuchtesten Niedermoorbereichen erstreckt sich Erlenbruchwald mit Dominanz der Schwarzerle. Diese Baumart verträgt die Nässe besser als alle anderen.

Eine Besonderheit im Spreewald sind die Buchenwälder im Unterspreewald. Sie sind Enklaven des nordwesteuropäischen Buchenverbreitungsgebietes, das in der Lausitz vom zentraleuropäischen, kontinental geprägten Eichengebiet abgelöst wird. Die natürlichen Inselvorkommen der Buche konnten sich vermutlich auf Grund lokalklimatischer Verhältnisse im Spreewald, wie der höheren Luftfeuchtigkeit, erhalten.

 


Sie wachsen auf den höchsten Erhebungen der Talsandinseln. Im höheren Alter bilden sie sogenannte Hallenbestände. Weil dort wenig Licht an den Boden dringt, ist die Bodenvegetation bei voller Belaubung im Sommer sehr spärlich ausgeprägt. Nur im Frühjahr finden wir Anemone, Scharbockskraut und Schattenblümchen. Weite Bereiche in den Randlagen der Spreewaldniederung sind heute als Folge menschlicher Eingriffe mit Kiefernforsten bedeckt. Naturnahe Bestände der hier ursprünglichen Stieleichen-Birkenwälder und Traubeneichen-Wälder sind nurmehr auf Restflächen zu finden.